Sonntag, 26. Februar 2012

Fenster


Als ich aus dem Fenster schaue, verbleicht der Tag. Kahle Bäume spinnen ein Netz dünner Äste vor weißgrauem Wolkendunst. Schneereste liegen sterbend auf Hausdächern. Der Geruch kalter Luft sticht scharf in die Nase. Flugzeugdröhnen durchpflügt die Winterstille. Während Kinder in dicke Jacken eingepackt Schneeflocken jagen, steht eine bunte Plastikrutsche verlassen in der Dämmerung. Und sehnt sich nach dem Frühling.


(Ziemlich genau ein Jahr alt und daher wieder passend.)

Sonntag, 19. Februar 2012

Juli 2011: Napier - Gisborne

Entlang der Fernstraße lief ich
Gepäck beladen, mich beschlich
so langsam der Verdacht, dass ich
wohl draußen schlafen müsste.

Nicht achtend meinem Daumen zogen
Autos vorbei und oben flogen
Vögel durch die Wolkenwogen
In den frühen Abend.

Bremsgequietsch, ein Ruf: „Jump in“
Versah mich kaum, schon war ich drin.
Erfreut war ich nur zu Beginn
der Fahrt, dann wurd‘ mir mulmig.

Die Fahrerin war nur am Kiffen,
die and’ren saufend Lieder pfiffen,
nach einer Stunde musst‘ ich schiffen,
und aus wars mit dem Frieden.

Wir rasten ohne Rast und Ruh,
als wir dann da war‘n dacht‘ ich „Puh!“
Zumindest hab‘ ich nun was zu
erzählen aus Neuseeland.

Montag, 13. Februar 2012

Im Supermarkt

Im Supermarkt gleich nebenan
Da wohnt ein superfetter Mann
Der hat ‘nen superleichten Job
Für den er erntet Dank und Lob

Er muss nur all die Dinge essen
Die fortgeworfen werden müssen
Ein Glück, dass diesen Job er hat
Ums gute Essen wär’s sonst schad‘!

Donnerstag, 9. Februar 2012

Studenten / Schneeflocken

 Drinnen sitzen, lernen, schreiben
Draußen fliegen, wirbeln, treiben

Köpfe zum Zerbersten bringen
Zu dem Lied des Windes singen

Einfach sind zu unterscheiden
Die die frei sind, die die Leiden

Doch wenn die Klausuren um
Spring‘ ich euch auf Kopf herum


(Live aus der Bibliothek)